Ökonomie

Wirtschaftswoche
Brigitta Kuster/ Rachel Mader

Nachwievor ist Erwerbsarbeit das entscheidende Kriterium zur Bewertung der gesellschaftlichen Positionierung einer Person. Trotz der Einführung von sogenannt frauenfördernden Massnahmen,
Gleichstellungsgesetzen und 'neuen Arbeitsmodellen' zeigt sich die Auflösung bzw. Verschiebung der bestehenden Verhältnisse als schwierig und stets erneut sehr verfänglich. Wohl beteiligen sich Frauen zusehends mehr an der Erwerbsarbeit, im Gegenzug dazu übernehmen Männer kaum in entsprechendem Rahmen Subsistenzarbeiten.

Die Forderung nach neuen flexibilisierten Arbeitsmodellen bedeuteten auf dem Arbeitsmarkt zunächst einmal ein Aufbrechen der Normalarbeitsverhältnisse und stellten gerade für Frauen eine erhöhte Chance auf dem Arbeitsmarkt dar. Subsistenzarbeiten sollten sich dadurch problemloser mit Erwerbsarbeit vereinbaren lassen können. Massstab hierfür waren aber weiterhin die 'standardisierte 40- bis 50-jährigen Vollzeiterwerbsbiographie von Männern' (M.M.). Ein Modell, das auf der schlichten Deregulierung der Arbeitsbeziehungen beruht, kann auch dazu führen, dass aus aktiver Beweglichkeit passive Beugsamkeit wird.

Sogenannte neue Arbeitsmodelle appelieren nicht nur an eine zeitliche Verfügbarkeit, sondern auch an eine zunehmende Mitverantwortung der ArbeiterInnen- z.B. über Gruppen, die ihre Arbeit in abgegrenzten Bereichen relativ autonom organisieren und dadurch ein hohes Mass an Identifikation und Einsatz für die betrieblichen Zielen leisten müssen.

Das damit reproduzierte Verständnis von Arbeit orientiert sich an einem Lebensentwurf, der eindimensional auf eine einzige Erwerbsarbeit fokussiert ist.



Brigitta Kuster/ Rachel Mader

 


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