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Sex & Space II
Raum. Geschlecht. Ökonomie.
Ausstellung, Vorträge und Workshops
2. 10. &endash; 26. 10. 1997

Forum Stadtpark, Stadtpark 1, A - 8010 Graz
Tel.: ++43 664 423 08 89

Eröffnung der Ausstellung am 2. Oktober 1997 um 19 UhrÖffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr

steirischer herbst, Sackstraße 17/1, A-8010 Graz, Tel.: 0043 316 823007 Fax: 835788
Email: stherbst@ping.at, http://members.ping.at/stherbst


Einführung
Programmübersicht

Texte zu den Projekten

Verzeichnis der Texte:

DJane Workshop
Sex & Space II: Architektur. Stadt. Differenz
Haushaltstechnologie, Wohnbau und Anti-Stadt.
Jalousie. Zur Verräumlichung der Geschlechterdifferenz.
korrektes verhalten zahlt sich aus.
Doing Gender
SUPER!
Beyond Victims - “Frau" als Planungskategorie.
EVA & CO - WOMEN/Beyond Borders.
Frauensolidarität. Frauenbeziehungen.
Alt.Gender. Designersubjektivitäten und Cyberspace.
in der reihe dolores geht kotzen: cyberfeminismus.
City Scrabble. Stadtintervention.
Born In Flames.
Die aktuelle Wirtschaftswoche III: Arbeit. Migration. Genderpolitik
Subjekte der Ökonomie.
Rechtlos - MigrantInnen und Flüchtlingsfrauen in Österreich.
Malestreaming development.
Wie wird Arbeit bewertet und wer ist wie an ihr beteiligt?
Filmabend Staatsarchitektur
Kein Mensch ist illegal.



DJane - Workshop
Di 30.9. - Mi 1.10.
18-21 Uhr
DJane Workshop mit T-Ina (Berlin), For Grrrls and Women only.
In Zusammenarbeit mit dem Verein M.U.T. (Mädchen und Technik)

Betreut von einer professionellen DJane soll jungen Frauen ermöglicht werden, sich mit den Techniken des DJing an einer in Clubs üblichen Sound-Anlage vertraut zu machen und zudem gemeinsam aus den eigenen mitgebrachten Schallplatten, CD´s und MC´s Audiocollagen zu mixen und auf MC´s aufzunehmen.
Die Ergebnisse werden während der Eröffnung im Club präsentiert. Die Leiterin des Workshops Djane T-INA, Berlin/Hamburg, wird die Eröffnungsparty am Donnerstag, den 2.10. ab 22 Uhr bestreiten.

Unkostenbeitrag: öS 200,-- für beide Tage. Anmeldung erbeten.
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Sex & Space II: Architektur. Stadt. Differenz
Workshops, Vorträge, Filmprogramm vom 3. bis 5.10.1997

Die an der Ausstellung beteiligten KünstlerInnen behandeln u.a. die Rationalisierung und Technologisierung der Küche, Weiblichkeitszuschreibungen im städtischen Raum, sowie rassistische und bevölkerungspolitische Aspekte des Wohn- und Siedlungsbaus. Im einführenden Workshop am Freitagnachmittag werden die Themenfelder vorgestellt und diskutiert. Die Produktion von geschlechtsspezifischen und rassistischen Ein- und Ausschließungen wird am nächsten Tag auch anhand von Stadtfilmen und traditionellen Comics untersucht und an aktuellen Bauprojekten in Graz, Marseille und Baden (CH) auf die Problematik ihrer sozialer Konditionierung und traditionellen Subjektzuweisungen erweitert .
Die optimistischen Erwartungshaltungen an den virtuellen Raum des Internets in Bezug auf »radikale Demokratisierung«, »Gender-Switching« sowie der Hype eines »Cyberfeminismus« werden am Sonntag in Frage gestellt. Zudem werden drei Projekte kollektiver feministischer Kunstproduktion aus Österreich von deren ProtagonistInnen präsentiert und ermöglichen eine Diskussion über die verschiedenen Strategien feministischer und kultureller Produktion.
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Haushaltstechnologie, Wohnbau und Anti-Stadt.
Fr 3.10.
14-18 Uhr

Einführung in das Projekt , Workshop und Diskussion mit den KünstlerInnen über ihre Arbeitsfelder mit Yvonne Doderer (Stuttgart), Pia Lanzinger (München), Cornelia Schmidt-Bleek (Berlin), Marion v. Osten (Berlin/Zürich), Michael Zinganel (Wien) u.a.

Wie kommt es zu der weitverbreiteten Annahme, daß eine bauliche Gestaltung jeweils auch eine soziale Gestaltungsmacht habe, in der die räumlichen Umgestaltungen eine »neue« soziale Ordnung bedingen können? Auf welchen Paradigmen beruht der »gesellschaftliche« Auftrag, wie er sich durch die Moderne entwickelt bis heute gehalten hat und welchen politischen und symbolischen Stellenwert kann diesem heute zugeschrieben werden? Beispiele sind die Rationalisierung und Technologisierung der Küche und ihre Subjektzuweisung, die sexistischen Zuschreibungen des städtischen Raumes und bevölkerungspolitische Implikationen des Wohnbaus, vereinzelte Versuche zur Kollektivierung der Hauswirtschaft und Zerschlagung der Kleinfamilie (in Rußland), die »Demokratisierung« von Wohn-und Städtebau in der ehemaligen DDR, usf..
Diese Überlegungen werden in einem Videointerview mit der Architektin Margarethe Schütte-Lihotzky fortgeführt.

SPACELAB
Cornelia Schmidt-Bleek (Berlin)

Mädchenzimmer
Pia Lanzinger (München)

Leerstellen im Sozialer Wohnbau
Michael Zinganel (Wien)

Grazer Stadtplan
Yvonne Doderer (Stuttgart)

Gefährliche FreundInnen
Marion v. Osten (Berlin)
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Jalousie. Zur Verräumlichung der Geschlechterdifferenz.
Vortrag von Irene Nierhaus (Wien)
Fr 3.10
20 Uhr

Der Blick, die Perspektive, die Opposition von Innen und Außen, die Schwelle werden als Markierungen der Verräumlichung der Geschlechterdifferenz thematisiert. »Geschlecht« ist dabei als komplexe Apparatur kultureller Produktionsweisen und sozialer Praktiken verstanden, die uns in Repräsentationssystemen wie Kunst, Architektur, etc. vernaturalisiert gegenübertreten und unser gesellschaftliches Wahrnehmen organisieren. Für die Architekturgeschichtsschreibung bedeutet die Genderdiskussion nicht mehr nur zu zeigen, daß Frauen erst spät zum Studium zugelassen und ihnen dabei ganz spezifische Arbeitsbereiche wie Innenausstattung zugestanden wurden, sondern die Frage nach den diskursiven Verfahren zu stellen, die solche Muster der Differenz produzieren oder eben auch Architektur und Raum geschlechtlich ordnen. Blick und Körper werden Sichtwinkel bestimmen.
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korrektes verhalten zahlt sich aus.
16mm, 24 min., von Fenja Abraham / Lea Jaecklin (Genf), CH 1997
Filmpremiere mit anschließender Diskussion
Sa. 4.10.
11-12 Uhr

Anhand zweier Situationen, Kaderangestellte in einer Bank, die ihre Arbeitsbedingungen beschreiben sowie BewohnerInnen der »campagne fenouil« , einer Barakensiedlung in einem Vorort von Marseille, die in Wohnblöcke umgesiedelt und deren vorherigen Wohnorte sofort nach ihrem Umzug zerstört werden, wird ein Blick auf Konditionierungs- und Erziehungsmechanismen geworfen, wie sich bestehende Machtverhältnisse, in Architektur, Überwachung, sozialer Organisation und Kontrolle, hierarchischen Strukturen usf. ausdrücken, und zur (Selbst-)Disziplinierung der Individuen führen.
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Doing gender.
Geschlechterkonstruktionen in aktuellen Großstadtfilmen am Beispiel von Chungking Express und Fallen Angels. Vortrag von Dorothea Kress (Wien/Berlin)
Sa 4.10.
12-13 Uhr

Was haben Jukebox und Flugverkehr mit einer Ordnung von Raum und Geschlecht zu tun?
In meinem Vortrag beschäftige ich mich mit zwei aktuellen Hongkongfilmen, nämlich »Fallen Angels« und »Chungking Express«, Regie: Wong Kar-Wai, enstanden 1995 und 1996 und mit der Frage: Was haben Metaphern mit einer Ordnung von Raum und Geschlecht zu tun?.
Stadtfilme, so die Annahme, vermitteln anschaulich Spuren einer Produktion von geschlechtsspezifischen Ein- und Ausschließungen, zeitlich-dynamischen Entwicklungen und räumlich-topographischen Aufteilungen. Die Sicherheit allerdings, mit der man in den 80er Jahren davon sprach, daß Filme und Bilder die ungebrochene, gesellschaftlich etablierte Interpretation des Geschlechtsunterschiedes reflektieren und kontrollieren kann nicht mehr bestätigt werden.
Aufmerksame KinogängerInnen werden bemerkt haben, daß in einigen Kinofilmen der 90er Jahre sich nicht nur die Geschichten geändert, sondern auch Geschlechtsdichotomien ihre Eindeutigkeit verloren haben und die Ordnung der Geschlechter instabil und fragwürdig geworden ist.
Die zwei ausgewählten Stadtfilme aus Hongkong, einer fernöstlichen Metropole im beschleunigten Wandel, zeigen, wie metaphorische Ordungsbilder als geteilte und nicht-geteilte Fiktionen funktionieren, wenn man, StadtbewohnerInnen als LeserInnen ihrer Städte betrachtet, die kollektiv geteilte Fiktionen und Metaphern wie kommunale Verkehrsmittel benutzen, um die Städte zu durchqueren und Räume als praktisch behandelte zu organisieren. In der begangenen Stadt erhalten räumliche Ordnung und Geschlechterordnung erst durch die Geschichten, die die Orte verbinden, Sinn und Bedeutung.
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SUPER!
Comic Workshop mit plattform / Ulrike Kremeier (Berlin)
Sa 4.10
14 - 18 Uhr

Comic-Charaktere, insbesondere Superheldinnen und -helden sind zu Ikonen populärer Kultur und deren sozialer und kommunikativer Zusammenhänge geworden. Durch Text/Bildkombinationen werden allgemein verständliche Zeichen- und Referenzsysteme entworfen, die mit ihren formalen und inhaltlichen Analogien zu Bereichen wie Architektur, Bildende Kunst, Film, Literatur, Werbung etc. Kommunikationsformen des massenmedialen Alltags repräsentieren.
Die Formulierungen der Supercharaktere greifen auf unterschiedlichste Repräsentationsmuster zurück. Eine wichtige Rolle bei der Inszenierung der jeweiligen Charaktere nimmt die Beschreibung/Bezeichnung ihres Aktionsfeldes, dem Bezugssystem ihres Handelns und ihrer Verwandlung ein. Die Identifizierung mit ihren Identitäten funktioniert über diese Umfelder und ihrer jeweiligen Form der abstrakten und abstrahierten Architektur(en), wobei sich in der Zuschreibung von Räumen auch die Geschlechterdifferenz und deren projezierte Rollenbilder manifestieren.
Die Superqualitäten der Heldinnen und Helden offenbaren sich in der Regel im sozialen Ambiente des öffentlichen Raums, einer fiktiven Konstruktion eines abstrakt-urbanen Umfelds. Während die männlichen Helden häufig auch in ihrer Rolle als »normale, reale« Charaktere Figuren im Licht der Öffentlichkeit bleiben (als engagierte Journalisten, reiche Society-Persönlichkeiten etc.), wird die zweite Identität der Superfrauen im traditionellen Comic oft in den privaten, häuslichen Bereich verlegt. Beide, die private wie die öffentliche Existenz der Superfrauen repräsentieren Projektionen männlicher Phantasien. Die Superheldinnen erobern die Welt - die in der Regel durch einen urbanen Dschungel repräsentiert wird - ausgestattet mit den üblichen Insignien dessen was gemeinhin als sexy/erotisch gilt: große Brüste, schlanke, endlose Beine, körperbetonte Kleidung/Kostümierung etc. Den öffentlichen Raum kann sie nur anonym und »under cover«, unter der jeweiligen Superlativ-Maske besetzen. Nach der Heldentat erfolgt der Bruch mit der Öffentlichkeit, die Superfrau zieht sich in einen privaten, häuslichen Bereich zurück .
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Beyond Victims - “Frau" als Planungskategorie.
Diskussion mit Elisabeth Lechner, Architektin des Grazer Frauenwohnprojektes, Bettina Behr (Graz), Ariane Müller (Berlin), Katja Reichard (Berlin) und einer Mitarbeiterin des Frauenhauses Graz
Sa 4.10
20 Uhr

Die Podiumsdiskussion am Samstag stellt feminstische Planungsansätze vor. Dabei soll neben der häufigen Zuschreibungen des öffentliche Raum als "weiblichen Angstraum" auch das Anrufen sozialer und öffentlicher Kontrolle kritisiert werden, die Frauen zu “Opfern" stilisiert. Gewalt gegen Frauen - nach wie vor gesellschaftlich sanktioniert - findet in erster Linie innerhalb der Familie statt. Daher sind neben der Architektin des Grazer Frauenwohnprojektes, mit dem erstmalig in der Steiermark ein Bau realisiert wird, der explizit die Ansprüche von Frauen an Wohnung und Wohnungsumfeld berücksichtigt, auch Mitarbeiterinnen des Frauenhauses Graz zum Gespräch eingeladen. Werden mit der Subjektkategorie “Frau" in der Planung traditionelle Geschlechterrollen fortgeschrieben oder beinhalten diese Konzepte die Möglichkeit diese zu überschreiten? An verschiedenen konkreten Beispielen aus dem deutschsprachigen Raum soll die Komplexität dieses Themas aufgezeigt werden.

Mehr Raum - Videodokumentation über das Frauenwohnprojekt Graz
Bettina Behr (Graz)

Das Video dokumentiert die Entstehung des Frauenwohnprojektes am Hohenwartsteg in Graz-Straßgang. Beginnend mit einer Gegenüberstellung verschiedener Wohnbauten der Vergangenheit und Gegenwart werden Fehler und Mißstände, aber auch innovative Projekte in Stadtplanung und Wohnbau aufgezeigt.
Die Architektin Elisabeth Lechner stellt anhand von Plänen und Modell die »Besonderheiten« des Frauenwohnprojektes vor, mit dem erstmalig in der Steiermark ein Bau realisert wird, der explizit die Ansprüche von Frauen an Wohnung und Wohnungsumfeld berücksichtigt.
Das Video vermittelt somit Informationen über frauen- und damit menschengerechte Planungund zeichnet das Portrait einer Planerin, für die Architektur im besonderen Eingehen auf die Ansprüche der zukünftigen NutzerInnen sowie verantwortungsvoller Umgang mit den Ressourcen bedeutet. Es geht aber auch um die Forderung: mehr Raum für Frauen; sowohl als Benutzerinnen von Architektur als auch Entscheidungsträgerinnen in Ämtern und Jurys, um so mehr Einfluß auf Stadtplanung und Wohnbau zu haben.

Common ? Spaces- Common ?Concerns
Klasse 2 (Berlin)

Der normative Wohnungsgrundriss
Ariane Müller

Stadtdesign und Zensur
Diskussionsabend in der Shedhalle Zürich 1996

Salaire de la peur
Martine Anderfuhren (Genf)
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EVA & CO - WOMEN/Beyond Borders. Projektpräsentation des Kunstverein W.A.S. (Graz)
So 5.10.
11-13 Uhr

EVA & CO
ist ein Artefakt. Da unsere Aufnahmebedingungen äußerst rigid sind, hat unsere Gruppe keine Mitglieder. das ist allerdings ziemlich egal: zwischen Mit- und Ohnegliedern besteht kein wesentlicher Unterschied. Da wir keine Administration haben, fällt das nicht auf. Von 1982-1992 entstanden auf diese Weise insgesamt 24 Ausgaben unserer feministischen Kulturzeitschrift Eva & Co. Obszön. Linksradikal. Seriös. Langweilig. Informativ. Depressiv. Aufregend. Revolutionär.
Gleichzeitig wächst unser politischer Einfluß. Durch die Entwicklung neuer künstlerischer Kampfwaffen gelang es uns schon vor Jahren, Europa zu okkupieren. Zur gleichen Zeit sind wir auf dem Weg nach Japan, L..A., Santa Cruz... Wir infiltrieren alles: Wir sind im Untergrund und im Himmel. Und Achtung: Wir sind getarnt.
Unsere Kunst ist politisch, gesellschaftlich relevant, alltäglich, unsere Präsentation aufsehenerregend, historisch, atemberaubend aktuell: Eva & Co.

WOMEN/Beyond Borders Österreich: Im Zug nach St. Petersburg
Präsentation von Veronika Dreier, Doris Jauk-Hinz und Eva Ursprung, Kunstverein W.A.S. (Women Art Support) , http://gewi.kfunigraz.ac.at/~jauk/petburg/Russindex.html

1993 entwickelte eine Gruppe von Künstlerinnen in Santa Barbara/USA die Idee eines weltweiten feministischen Mail Art Projektes: WOMEN/Beyond Boders (W/BB). Künstlerinnen aus 15 Ländern wurden eingeladen, über die gestalterische Interpretation von Objekten im definierten Format (»boxes«) und das Medium Ausstellung im realen und virtuellen Raum (Internet) zu versuchen, die Entgrenzung des feministischen Diskurses als Organisationsform des künstlerischen Projektes zu etablieren.
Die öffentliche Inszenierung des Transportes der »boxes« von Graz nach St. Petersburg schien der für die Durchführung in Graz verantwortlichen Künstlerinnengruppe die adequate Form einer Erweiterung und des Kommentars auf das Gesamtprojekt zu sein: Ein russischer Schlafwagenwaggon als den »boxes« analoges Objekt überschritt mit 180 »boxes« und einer Gruppe von Künstlerinnen im Zeitraum von 64:40 Stunden 8 Grenzen: Österreich, Ungarn, Ukraine, Weißrußland, Littauen, Lettland, Estland und Rußland. Der Waggon fungierte als »analoge« Galerie und als Schnittstelle zwischen der Reise im realen=politischen Raum und deren virtuellen Entsprechung im Kommunikationsraum, der »digitalen Galerie« des Internets (Heimo Ranzenbacher, Eva Ursprung).
Organisationsteam W/BB Österreich: Gina Ballinger, Veronika Dreier, Doris Jauk-Hinz, Inge Pock, Renate Rosalia, Eva Ursprung.
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Frauensolidarität. Frauenbeziehungen.
Ergebnisse des Videoworkshops von Ines Doujak / Gabriele M. Marth (Wien)

Im Rahmen von Sex & Space wird ein Video präsentiert, das als Auftakt des Projektes Frauensolidarität / Frauenbeziehungen während eines Workshops im September 97 als kollektive, offen stehende Produktion entstanden ist. Eingeladene Künstlerinnen und Theoretikerinnen aus unterschiedlichen Bereichen werden insgesamt 10 Videobeiträge zum Thema gestalten, um beide Begriffe einer erneuten Reflexion zu unterziehen. Das Ziel dieses Projektes ist die Stärkung der politischen Solidarität zwischen Frauen bei gleichzeitiger Anerkennung von Differenz.
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Alt.Gender. Designersubjektivitäten und Cyberspace.
Vortrag von Susanne Lummerding (Wien)
So 5.10.
14-17 Uhr

Im aktuellen Diskurs zur Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien lassen sich »Visionen unendlicher Möglichkeiten der Grenzüberschreitung« von Raum, Zeit, Materie und Identität und andererseits apokalyptische Prophezeiungen eines »posthumanen« Zeitalters feststellen. Die beiden, in dieser Verkürzung extrem divergierenden Einschätzungen zugrundeliegende Vorstellung eines Paradigmenwechsels ist auf ihre Voraussetzungen hin zu befragen. Erwartungshaltungen in Bezug auf emanzipatorische Konzepte wie »radikale Demokratisierung« oder vielfältiges »Gender-Switching« sollen im Vortrag auf ihr Verhältnis zu einem gesellschaftlich-kulturellen Kontext hin betrachtet und zur Diskussion gestellt werden.
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in der reihe dolores geht kotzen: cyberfeminismus.
Vortrag von Marie Ringler / Meike Schmidt-Gleim (Wien)
http://www.t0.or.at/dolores
So 5.10.
14-17 Uhr

Dolores' bulimic breakfast - http://www.t0.or.at/dolores
dolores. seeks to render patriarchy powerless.
dolores'. main aim is to explore forward-looking concepts for women of the 21st century.
dolores. doesn't want to extend history into the future.
dolores. is a collectiveeffort to generate diverse content and unexplored concepts.
dolores. is an ongoing work of progress, open to input of all sorts, focusing on a dynamic interaction with her viewers and visitors
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City Scrabble. Stadtintervention.
konzipiert von StudentInnen der Fakultät für Architektur an der TU Graz Organisation: Gertrud Strempfl und Alexandra Würz
Do 23.10.
8-24 Uhr

Das Projekt hinterfrägt die eindimensionalen Definitionen des öffentlichen Raumes als männlichen Repräsentationsraum bzw. als weiblichen Angstraum und weist auf die vielschichtigen Einflußgrößen der städtischen Raumentwicklung und ihrer Wahrnehmung hin. Ausgehend von der Genderdiskussion führten uns unsere Untersuchungen zu spezifischen Themenbereichen und Einflußgrößen wie Verkehr, Stadtmöblierung, Fremdes und Unbekanntes, Erfahrung mit Gewalt, ökonomische Bedingungen des Wohnens, an denen sich geschlechtsspezifische Wahrnehmung und Aneignung ablesen lassen. Dabei zeigt die Stadt ein vielfältiges Vokabular, das in seiner Komplexität nicht eindeutig lesbar ist. Die StadtbewohnerInnen bewegen sich auf ihren eingeübten Wegen. Ein angstfreier Umgang mit unbekanntem Stadtraum erfordert die Entwicklung von Bewußtsein und neuen Verhaltensstrategien. City-Scrabble lockt an Orte, die dem alltäglichen Blick verschlossen bleiben und zur aktiven Entwicklung eigener Strategien beitragen sollen.
City-Scrabble ist ein sich stetig veränderndes Netzwerk innerhalb des »Stadtfeldes« Graz. Die ungeübten StadtwanderInnen schärfen Ihre Wahrnehmung und tragen durch ihre subjektiven Erfahrungen zur Entwicklung des Scrabbles bei.

Anmeldung / Informationen: ab1.Oktober von 18 bis 20 Uhr unter der Tel.: 0316. 873-5169
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Filme im Club:
Born In Flames.
Lizzie Borden, USA 1982/83, 16mm, 120min
Do 23.10.
24 Uhr

Zehn Jahre nach einer sozialdemokratischen Kulturrevolution in Amerika hat die Partei ihr Versprechen nicht erfüllt. Verschiedene feministische Gruppierungen (die Women´s Army und zwei Untergrundsender, der eine von schwarzen Frauen betrieben, der andere von weißen und Journalistinnen, die innerhalb der Partei arbeiten) versuchen die Schnittstellen ihrer Differenzen für einen revolutionären Aktivismus zu nutzen.
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Die aktuelle Wirtschaftswoche III: Arbeit. Migration. Genderpolitik
Workshops, Vorträge Filmprogramm vom 24. bis 26.10.1997

Das Veranstaltungswochenende am Ende des Projektes schließt an die Fragestellung an, wie in der aktuellen Verhandlung von Arbeit westliche, hegemoniale Moral- und Wertvorstellungen bestätigt werden. Dabei werden wir die Diskussionen feministischer Theoretikerinnen ( z.B. Nancy Fraser, Mascha Madörin, Angelika Wetterer,u.a.) -die die Flexibilisierung von Arbeit ambivalent bewerten und die mitteleuropäischen, männlichen Langzeitarbeitsbiographien kritisieren- zur Grundlage nehmen, um über die Prozesse der “ internationalen Arbeitsteilung" und ihre räumlichen wie geschlechtsspezifischen Effekte zu reden. Das Wochenende ist als ein Forum gedacht, in dem verschiedene feministische und antirassistische Ansätze nicht nur vorgestellt, sondern diese auch auf ihre Strategien und Handlungsoptionen hin befragt werden sollen.
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Subjekte der Ökonomie.

Zur Subjektkonstruktion in Darstellungen der Neoliberalismus Debatte
Sylvia Kafehsy (Zürich), Rachel Mader (Bern), Marion v. Osten
Fr 24.10.
14-18 Uhr

Drei Recherchen werden in Beziehung zu einander gestellt und geben einen Einblick in die aktuelle Repräsentationspolitik

1. Das vernünftige Subjekt will Geld - und zwar viel.
Mythen aktueller ökonomischer Diskussionen.
Rachel Mader (Bern)

In Sachen Subjektkonstruktion und weiterer Prämissen innerhalb ökonomischer Diskussionen gehen sich Tagesinformationen und Lehrbücher einigermaßen einig und scheinen sich - wen erstaunt´s - noch gerade mit den alltagssprachlichen Überlegungen zu Geld, dessen Erwerb und Nutzen zu decken: Wer beispielsweise nicht viel bzw. zuviel Geld will, als daß er/sie verwenden könnte, scheint nachgerade unvernünftig oder wird zeitweilens sogar als weltfremd, naiv verschrien (vgl. die ökonomischen Schriften zu »Rational Choice« - ein anerkanntes und vieldiskutiertes Prinzip von Handlungsstrategien in ökonomischen Verhältnissen). Geld wollen und dafür viel und fest arbeiten, ist eines der wenigen aktiven Verhältnisse, welches ein Subjekt gegenüber der Ökonomie scheinbar formulieren kann. Ansonsten ist es der freie Markt (früher nach Adam Smith noch leicht prosaisch »die unsichtbare Hand« genannt), welcher sowohl die Bedürfnisse und Angebote, als auch deren Wert und Nachfrage regelt. Unsereiner scheint einzig dazu befähigt, Marktlücken zu entdecken - ähnlich den schwarzen Löchern des Universums - und sie möglichst lukrativ und effizient zu stopfen - das Glück folgt unweigerlich. Daß in solchen Ökonomietheorien reproduktive Arbeiten zusätzlich als wertlos, da unentgeltlich erledigt, eingeordnet werden, ist kaum einsichtig und kann nur mittels fragwürdigster Naturalismen weiter argumentiert werden.
Ich möchte diese Theorien mit ihren alltagsspezifischen Ausformulierungen vergleichen und die argumentierten Voraussetzungen dieser beiden Verhandlungsfelder entblößen. Ein alltagspolitisches »Gegenargumentarium«zur Dechiffrierung von ökonomischen Mythen ist eines der Ziele dieser Untersuchung.

2. Ökonomie für wen eigentlich
Sylvia Kafhesy (Zürich)

Aktuelle Medienberichte der Wirtschaftsredaktionen werden auf die Popularisierungstrategien bestimmter politischer Maßnahmen hin untersucht.

3. Tom Cruise und die moralische Revolution der Konservativen
Marion v. Osten (Berlin/Zürich)

Der amerikanische Schauspieler Tom Cruise ist nicht nur Anhänger der Scientologen sondern als Darsteller In seit Anfang der 80er Jahre in verschiedenen Filmproduktionen jeweils stereotype Figur eines weißen, westlichen Yuppietraumes vom schnellen Geld, von Erfolg und Ruhm. Von den unterschiedlichsten FilmemacherInnen (Martin Scorsese, Sydney Pollak u.a.) wird Cruise immer dann Hauptdarsteller, wenn in der Handlung ein ökonomisches Phänomen im Zentrum steht. Der (antintellektuelle) Junge aus der Vorstadt, der das große Geschäft in Manhattan machen will und dies mit der "Hilfe" von Frauen unter den unterschiedlichsten Bedingungen auch schafft ist das häufigste Grundthema der Filme. Die filmischen Narrationen über das "Businessubjekt" Cruise verwenden neben Bildern der Metropole Manhattan und des Konsums (Autos, Reisen) auch chauvinistische Verhaltensweisen die mit Erfolg gleich Viel -Geld -haben sowie Sexy- und Coolness gekoppelt werden. Die Filme in ihrer Chronologie von 1980 -97 geben darüber Auskunft wie "man" sich auch heute noch einen Business-Mann vorstellt und welche Personen und Psychologien er um sich herum benötigt um dies sein zu können.
Anhand von kurzen Filmbeispielen werde ich aufzeigen können, welche ökonomischen Debatte zur Zeit des Erscheinens des jeweiligen Filmes verhandelt wurden und welche Funktionen den "NebendarstellerInnen" wie beispielsweise der Mitarbeiterin und Geliebten, dem behinderten Bruder , dem afroamerikanischen Sporthelden und den damit verbundenen heterosexuellen, rassistischen und homophoben Zwangsbilder in den Filmen zukommt.
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Rechtlos - MigrantInnen und Flüchtlingsfrauen in Österreich.
Vortrag von Edith Glanzer (Zebra, Graz) und Irene Windisch (Danaida; Graz)
Fr 24.10.
20 Uhr

Österreich verfolgt in Fragen der Einwanderung noch immer eine Politik der Rotation, die sich vorwiegend nach dem ökonomischen Nutzen orientiert. Werden Arbeitskräfte benötigt, wird Zuwanderung forciert, steigen die Arbeitslosenquoten, so wird nicht nur die Zuwanderung gedrosselt, sondern auch ausländische ArbeitnehmerInnen, die sich seit Jahren in Österreich aufhalten per Quote vom Arbeitsmarkt verdrängt. Der Verlust des Arbeitsmarktes bedeutet gleichzeitig den Verlust des Aufenthaltsrechtes.
Die österreichischen Fremdengesetze enthalten darüber hinaus eine Fülle von »speziellen Diskriminierungsparagraphen« gegen ausländische Frauen. Einige Beispiele dafür:
- Frauen, die im Rahmen der Familienzusammenführung nach Österreich gekommen sind, unterliegen einem Arbeitsverbot.
- Frauen, deren Aufenthalt sich auf die Erwerbstätigkeit ihres Mannes gründet, verlieren bei Scheidung ihr Aufenthaltsrecht.
- Bei AusländerInnen leiten sich lediglich aus einer Ehe Rechtsansprüche ab. Lebensgemeinschaften sind nicht vorgesehen.
- Flüchtlingsfrauen sind gezwungen, ihre Fluchtgründe (häufig Folter, Vergewaltigung) vor männlichen Beamten des Bundesasylamtes auszuführen.
Arbeitsverbot in Kombination mit den bestehenden aufenthaltsrechtlichen Bestimmungen ergeben die totale Abhängigkeit von Migrantinnen von ihren Ehemännern bzw. Vätern.

Irene Windisch (Danaida, Graz) und Edith Glanzer (ZEBRA - Zentrum zur sozialmedizinischen, rechtlichen und kulturellen Betreung von Ausländern und Ausländerinnen in Österreich)
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Malestreaming development.
Wie rezipiert die Weltbank Gender-Konzepte.
Workshop mit Irmi Hanak , Ina Ivanceanu und Sandra Zech (Wien)
Sa. 25.10.
11-13 Uhr

Partizipation, Empowerment, Gender-Ansatz: Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit stehen gegenwärtig einem wohlsortierten Angebot an Konzepten und Methoden gegenüber, wenn sie in ihrer Arbeit Geschlechterbeziehungen bewußt thematisieren und zu deren Egalisierung beitragen wollen. Wie viele andere Textsorten kommen auch Dokumente und Konzepte aus dem Bereich der Entwicklungszusammenarbeit ohne räumliche Bezüge nicht aus: Überlegen wir etwa die Vorstellung eines öffentlichen Raumes und dessen Zugänglichkeit für Männer und Frauen, oder achten Sie einmal darauf, wie häufig die Begriffe Stellung, Lage, Position auftauchen, wenn im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit benachteiligte Frauen als Zielgruppe beschrieben werden. Wie das Beispiel zeigt, wirkt unter Umständen die bloße Sichtbarmachung des örtlichen Bezuges entlarvend.
Wir erweitern Sex & Space zu Raum, Geschlecht und Entwicklung: Die klassischen Analogien öffentlich-privat parallel (welch räumliche Vorstellung!) zu formell-informell, zu Männerraum-Frauenraum, zu Cash- und Subsistenzwirtschaft stellen die Schwächen entwicklungspolitischen Denkens bloß. Interessanter ist die Frage nach den Zwischenräumen und Überschneidungsfeldern und die Analyse der Transformationsprozesse. Hier werden jene Machtverhältnisse ausgehandelt, die Geschlechterverhältnisse representieren und reproduzieren. Entwicklung ist, wenn schon an ökonomischen Maßstäben gemessen, nicht vektoriell, sondern multidimensional, und verlangt nach querdenkenden Konzepten. Dementsprechend muß die Reflexion der Zusammenhänge von Ökonomie und Geschlechterbeziehung in eine Art Lebensraumanalyse eingebettet sein.

Irmi Hanak (Ecco), Ina Ivaneanu und Sandra Zech (fora-Forum für feministische Afrikastudien, Wien)
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Wie wird Arbeit bewertet und wer ist wie an ihr beteiligt?
Workshop über undokumentierte Arbeitsverhältnisse mit Sylvia Kafehsy, Brigitta Kuster (Zürich), Jochen Becker (Berlin) Hito Steyerl (München), <Vor der Information> (Wien) u.a
Sa. 25.10.
14-18 Uhr

Die verschiedenen Diskussionsansätze werden in Beziehung zueinander vorgestellt.

1. Gleich, gleicher, schlecht, schlechter....
Brigitta Kuster

Die Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt hat sich nicht entscheidend verbessert - trotz sog. frauenfördernder Maßnahmen und betrieblicher Unstrukturierungen, die »typisch weibliche« Qualifikationskriterien als bestimmend etablierten. Insbeondere in der rezensiven Wirtschaftslage werden Frauen in die erwerbslose aber arbeitsintensive Privatsphäre zurückgedrängt Frauen primär auf dem Arbeitsmarkt etablieren zu wollen, der sie traditionellerweise benachteiligt, scheint daher ein widersprüchliches Unterfangen zu sein. (...)

2.
Sylvia Kafhesy

3.
Jochen Becker

4. Staatsarchitektur
Für <Vor der Information> Jo Schmeiser

Die nächste Nummer der Zeitschrift <Vor der Information>hat den Titel »Staatsarchitektur«. Neben der Kritik repressiver staatlicher (bzw. suprastaatlicher) Einwanderungspolitiken und der ökonomischen Faktoren, die diese bestimmen, ist das Ziel des Hefts >den Rassismen der Dominanzgesellschaft, die eine Legitimierung solcher Politiken erst ermöglichen, auf allen Ebenen entgegenzutreten > Formen der Zusammenarbeit mit MigrantInnen aufzubauen, die diese weder ethnisieren, noch antirassistische Arbeit an sie deligieren > Praxen zu dokumentieren und zu verknüpfen, die in unterschiedlichen Wissen- und Produktionsfeldern antirassistische Arbeit leisten > und nicht zuletzt breitere Öffentlichkeiten jenseits akademischer Zirkel zu adressieren/mobilisieren. Im Rahmen von Sex & Space II sollen Teile des Heftes vorgestellt und grundlegende Fragen, wie u.a. die Potentiale und Probleme einer Zusammenarbeit selbstorganisierter MigrantInnen(gruppen), linker politischer Gruppierungen und kultureller ProduzentInnen diskutieren.
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Filmabend Staatsarchitektur
anschließend Diskussion mit den Filmemacherinnen
Sa. 25.10.
20 Uhr

W-Orte. Hito Steyerl, D 1997, 16mm, 60 min

Der Potsdamerplatz im Umbau. Die Berliner Mauer, Symbol einer dualistischen Weltordnung, hat sich in ein Gewirr aus Bauzäunen von Grosskonzernen aufgesplittert.
Die Grenze zwischen Ost und West besteht jedoch fort. Von den Bauwerken verlagert sie sich auf die Gesichter. Wer bringt sie dort zu Fall?
Mit Zeugnissen von: Besetzer des Potsdamer Platzes, Friedrich Hollaender, IG Bau, Siegfried Kracauer, Felix Mendelsohn, Dong Yang, Huan Zhu uva.

Ohneland. Hatice Ayten, D 1995; Video, 5 min

»Mich kriegt man hier nicht durch Anschläge weg oder durch Demonstrationen, weil ich nun mal hier lebe, und daran wird sich nichts ändern, ich habe mir hier ein Leben aufgebaut. Ich bin mit dieser Sprache aufgewachsen, ich bin mit diesen Menschen aufgewachsen und diese Demonstrationen, diese Brandanschläge werden mich nicht daran hindern hier weiterzumachen. Und dann können sie nicht sagen, ich schreck dich jetzt ab und jetzt verpiss dich.
(...) die können mich doch nicht mal als Ausländerin bezeichnen. Ich bin auch keine, ich lebe hier, ich lebe mit dieser Sprache, ich lebe mit dieser Kultur, ich lebe mit allem was hier ist. Ich wachse sogar mit den Leuten auf, und die können jetzt nicht sagen, du bist anders und du gehst jetzt..« Zitat aus dem Film

Gülüzar. Hatice Ayten, D 1996, s/w Video, 8 Min

»Sie arbeitet sehr viel. Eines Tages kommt ein Jeep und holt sie von ihrem Elternhaus ab. Ihr älterer Bruder greift den Vater an. Sie halten ihn fest und sperren ihn ein. Der jüngere Bruder weint tagelang.« Zitat aus dem Film

Ekmek Parasi / Geld fürs Brot. Serab Berrakkarasu /Gisela Tuchtenhagen, D 1994, 16mm, 90min

Ein Film über türkische und ostdeutsche Arbeiterinnen in einer Fischfabrik in Norddeutschland. In Gesprächen mit den Frauen werden die kulturellen Unterschiede dem verbindenden Element - derArbeit - entgegengestellt.

Die Auswahl der Filme und Filmemacherinnen enstand in Zusammenarbeit mit Hito Steyerl und Jo Schmeisser
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Kein Mensch ist illegal.
http://www.contrast.org./borders
grenze@ibu.de
http://www.documenta.de/workspace
workspace@dokumenta.de
So. 26.10.
11-15 Uhr

Gemeinsam mit den politischen Initiativen vor Ort, den anwesenden KünstlerInnen, TheoretikerInnen rufen wir dazu auf, die Kampagne “Kein Mensch ist illegal" , die Strategien zur aktiven Flüchtlingshilfe und Intervention vorschlägt, zu unterstützen und weiterzutragen. Das Treffen soll u.a. auch dazu genutzt werden können unsere SprecherInnenpositionen im Kunstraum als Austragungsort dieser Debatten zu befragen.